Burlala

Volkslied (Norddeutschland, speziell Westfalen)

CDPlattdeutschDas Lied vom Bauernjungen Burlala. Bekannt in den Interpretationen von Claire Waldoff, Lale Andersen und, unvergessen, Tönne Vormann in seinem Münsterländer Platt. Es finden sich Hinweise, dass es im Umfeld der Jugendbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde, aber schon Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt war. Die Melodie scheint wesentlich älter zu sein und aus dem 17. Jahrhundert zu stammen.


Liedtext

As Burala geboren was, donn was hei noch so lütt, so lütt.
Sien Mudder nehm em woll up den Arm
un leggt em in dei Weeg so warm.
„Deck mi tau“, seegt hei, „deck mi tau“, seegt hei,
„deck mi tau“, seegt Burlala

As Burlala nah dei Schaul henkeem donn was hei noch so dumm, so dumm. …
Hei wüßt ok nich wout woans,
verleet sick ganz up Hans un Franz.
„Segg mi tau“, seegt hei, …

As Burlala ranwussen was, een staatschen Kerl hei was, hei was. …
Dat Hoor was kort von’n Kopp afschor’n
dei Kragen güng em woll oewer die Ohr’n.
„Steiht mi gaut“, seegt hei, …

As Burlala alleen in’t Huse wör, do regt sick een Mues, een Mues. …
Dar nehm he dat Scheetgewehr inne Hand
un krop bit oben hen up den Schrank.
„Scheet di dot“, seegt hei, …

As Burlala nah’n Hemmel keem, bie Petrus kloppt hei an de Dör. …
„Och Petrus, leewe Petrus mien,
ick müch nu geern in’n Hemmel rien!
„Mok mi  op“, seegt hei, …

As Burlala nu in Hemmel wär, de Herrgott sprok to em, to em. …
Na, Burlala, wo gefallt dat di,
her baven in de Heven bi mi?
„Na, dat  geiht“, seegt hei, …


Kleine Verständnishilfe

(Översetten na’n Hogdüütsch)

lütt:   klein
Weeg:   Wiege
… Deck mi tau:   … Deck mich zu
Schaul:   Schule
verleet:   sich verlassen (auf)
Segg mi tau:   sag mir vor
Mues:   Maus
Dör:   Tür
baven:   oben
Heven:   Himmel

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