Lütt Anna Susanna

„Kleine Anna Susanna“

Volkslied (aus dem Hannöverschen?)

CDPlattdeutschZu diesem Lied habe ich (noch) fast gar keine Informationen. Die Herkunft aus dem Hannöverschen kann ich mir gut vorstellen, denn das verwendete Plattdeutsch hat einen recht Calenberger/Westfälischen Klang, z.B.: „mürt“ oder „halen“. Einen Grapen allerdings, dürfte es wohl in jeder norddeutschen Region gegeben haben. Der Grapen ist ein dreibeiniger Topf/Herd, der schon im Mittelalter verwendet wurde. (Es hat einige Zeit gedauert, bis ich begriffen habe, dass die gute Anna nicht den Graben schrubben sollte, sondern den Grapen …)


Liedtext

Lütt Anna Susanna, stah op un böt Füer!
Nee, nee, min lew Moder, dat Holt is to duer.
Fidi ral la la la, fidi ral la la la,
ach nee, min lew Moder, dat Holt is to düer.

So schrap mi den Grapen un feg mi dat Hus,
hüt abend kamt dree Junggesellen in´t Hus.
Fidi ral la la la, fidi ral la la la,
hüt abend kamt dree Junggesellen in´t Hus.

Un wüllt se nich kamen, so mürt wie se hal´n
mit Peer und mit Wagen, mit Isen beslag´n.
Fidi ral la la la, fidi ral la la la,
mit Peer und mit Wagen, mit Isen beslag´n.

Un künnt se nich danzen, so mürt wie t´jem lehrn:
wie mürt jem de Tüffeln in Botter umkehrn.
Fidi ral la la la, fidi ral la la la,
wie mürt jem de Tüffeln in Botter umkehrn.

Un künnt se nich küssen, so mürt wie t´jem lehrn:
wie mürt jem dat Mulwark mit Honig inschmeern.
Fidi ral la la la, fidi ral la la la,
wie mürt jem dat Mulwark mit Honig inschmeern.


Kleine Verständnishilfe

(Översetten na’n Hogdüütsch)

schrap:   schrubben
Grapen:   Küchenherd
hal´n:   holen
Peer:   Pferd
Isen:   Eisen
Tüffeln:   Schuhe („Pantoffeln“)
mürt:   müssen
Botter:   Butter
jem:   ihnen

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