Warum „Alte Lieder“?

Unter alten Liedern verstehe ich die vertonten Balladen eines Johann Wolfgang von Goethe oder Heinrich Heine ebenso wie die große Zahl niederdeutscher Liedchen und Schnurren oder den fremdartigen und ungewohnten Klang der mittelalterlichen Cantigas de Santa Maria – einen amerikanischen Folk-Blues ebenso wie ein deftiges irisches Trinklied!


Aber zurück zur Frage: Warum „Alte Lieder“?

Weil sie …
… zu schön sind,
um einfach vergessen zu werden. Lieder müssen gesungen werden, wenn sie nicht in Vergessenheit geraten sollen. Manch ein musikalischer Schatz schlummert ganz hinten im Regal und muß nur hervorgeholt und ein wenig abgestaubt werden – und natürlich gesungen!

Weil sie …
… wertvoll sind
– sie sind Teil und Ausdruck unserer Kultur – in all ihren Aspekten. Herder schreibt in der Zueignung zu seinen „Stimmen der Völker in Liedern“ (1807):

„Euch weih‘ ich die Stimme des Volkes, der zerstreuten Menschheit,
Ihren verholenen Schmerz, ihren verspotteten Gram;
Und die Klagen, die niemand hört, das ermattete Ächzen …“

„… Aber ich weih‘ Euch auch die Liebe, die Hoffnung,
Und den geselligen Trost, und den unschuldigen Scherz,
Und den fröhlichen Spott und die helle Lache des Volkes, …“

Zitiert nach „Das sind unsere Lieder“, Hein und Oss Kröher, 1977


Und wenn all diese Gründe noch nicht genügen, gibt es einen, der immer sticht:

Weil sie …
… nichts kosten
– ich mache Musik für den guten Zweck. Ich sammle Spenden und informiere bei meinen Konzerten, z. B. über Amnesty International. Dies kann ich nur mit Musik tun, die nicht GEMA-pflichtig ist – also mit Musik, deren Komponist und Texter  seit mindestens 70 Jahren tot sind. Für neuere Musik müßte ich so viel Schotter – Kohle – Moneten an die GEMA abführen, dass für den guten Zweck nichts mehr übrig bliebe. Wirklich günstige Tarife gibt es leider auch für den guten Zweck nicht.

Aber auch aus dieser Not kann man versuchen, eine Tugend zu machen. Ich habe den Anspruch, wenn schon kein perfekter, so doch wenigstens ein einfallsreicher Hobby-Musiker zu sein, der seine Lieder so interpretiert, dass sie nicht veraltet oder unmodern wirken – ob mir dies gelingt, müssen andere entscheiden 😉